50 Jahre Internationales Filmwochenende Würzburg

Der schönste Platz auf Erden

Regie: Elke Groen
Österreich
Dokumentarfilm | OmeU (Deutsch) | 2020 | 87 min | im Wettbewerb

Dieser Film läuft ausschließlich im Online-Festival.



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Inhalt

Die kleine österreichische Stadt Pinkafeld erlangte durch die Präsidentenwahl 2017 Berühmtheit als "Nazi-Dorf", als die Mehrheit der Wähler für ihren Nachbarn und FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer stimmte. Aber was denken die Bewohner von Pinkafeld wirklich zu Themen wie Heimat, Flüchtlingen und Populismus? Das Porträt der kleinen Gemeinde zeigt eine Gesellschaft im Wandel, einen Mikrokosmos, der den europäischen Zeitgeist spiegelt.

 

Storyline

There is a small town in Austria called Pinkafeld which gained adverse publicity as a “Nazi village” during the presidential election of 2017, when the majority of residents voted for their famous neighbor, right-wing candidate Norbert Hofer. What do people really think in regard to their homeland, refugees and populism? The community shows a society in transition, a microcosm reflecting Europe’s zeitgeist.

 

Über den Film

Der Titel täuscht: Der schönste Platz auf Erden ist kein Imagefilm. Die Doku zeichnet ein ambivalentes Bild vom burgenländischen Pinkafeld, das mit dem vom "Nazidorf" nicht so recht übereinstimmen will. In der traditionellen SPÖ-Hochburg hat der Großteil bei der Präsidentschaftswahl 2016 für "seinen" Norbert Hofer gestimmt; ein Pinkafelder und notorisch nationalistischer FPÖler. Ah ja, Pinkafeld – ein typisches "Punschkrapferl" also: außen rosa, innen braun? Elke Groens unaufgeregter, amüsanter Film aber zeigt: Ganz so einfach ist es dann auch wieder nicht (und so viel sagt es wiederum nicht aus, wenn die Leut’ sonst Rot wählen). Sie lässt der Handvoll Interviewten viel Raum zur nolens volens auch problematischen Selbstauskunft. Die Monologe überspannen drei Jahre, von 2016 bis kurz nach "Ibiza": Das zeitigt Entwicklungen im Meinungsbild – oft aber auch nicht. Neben vor Ort Geborenen kommen ebenso woanders Geborene ausführlich zu Wort, die es auf der Flucht auf die "Insel der Seligen" verschlug. Dass der – zugegeben etwas veraltete – Inselmythos den jüngst gern herbeizitierten Spalt, der durchs Land geht, immer schon nur notdürftig verkittet hat, ist hier ein Hauptthema.
David Auer in"Der Standard", 09.09.2020

 

 

RegieElke Groen
DrehbuchElke Groen
KameraElke Groen
SchnittStephan Bechinger
TonDavid Almeida Ribeiro, Hjalti Bager-Jonathansson, Andreas Hamza, Johannes Schmelzer-Ziringer
ProduzentArash T. Riahi, Sabine Gruber, Elke Groen