50 Jahre Internationales Filmwochenende Würzburg

Sirens

Regie: Rita Baghdadi
USA | Libanon
Dokumentarfilm | OmeU (Arabisch) | 2022 | 78 min | im Wettbewerb

Vorstellungen im Kino

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244 - Fr, 21:00, im Keller Z87 online Kontingent verbraucht

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443 - So, 15:00, im Keller Z87 online Kontingent verbraucht




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Inhalt

Die einzige rein weiblich besetzte Heavy-Metal-Band im Libanon. Eine einfühlsame Doku, in der es vor allem um die Beziehungen der Musikerinnen geht. Am Stadtrand von Beirut haben Lilas und ihre Thrash-Metal-Kolleginnen Shery, Maya, Alma und Tatyana von der Band "Slave to Sirens" große Träume, aber nur wenig Chancen. Als der Auftritt auf einem britischen Musikfestival das Leben nicht so verändert, wie sie sich erhofft hatten, kehrt Lilas am Rande des Zusammenbruchs in den Libanon zurück. Zur gleichen Zeit beginnt die komplizierte Beziehung zwischen Lilas und ihrer Gitarristin Shery zu zerbrechen. Die Zukunft ihrer Band, ihr Land und ihre Träume, alles steht auf dem Spiel, und Lilas steht am Scheideweg. Sie muss sich entscheiden, welche Art von Anführerin sie sein will - nicht nur für ihre Band, sondern auch als junge Frau, die darum kämpft, sich im Libanon zu definieren, einem Land, das so komplex ist wie jede der Sirenen selbst.

 

Storyline

On the outskirts of Beirut, Lilas and her thrash metal bandmates, Shery, Maya, Alma, and Tatyana (Slave to Sirens), have big dreams but few opportunities. When the band’s appearance at a UK music festival isn’t the life-changer they had hoped for, Lilas comes home to Lebanon on the brink of collapse. At the same time, the complicated relationship between Lilas and her fellow guitarist Shery starts to fracture. The future of her band, her country, and her dreams now all at stake, Lilas faces a crossroad. She must decide what kind of leader she will be, not only for her band, but also as a young woman struggling to define herself in Lebanon, a country as complex as each of the Sirens themselves.

 

Über den Film

Heavy Metal gilt als weiß, britisch, männlich, sehr straight. In dieser Doku jedoch steht die Thrash-Metal-Band „Slave to Sirens“ steht im Mittelpunkt: fünf Frauen aus dem Libanon, die erste weibliche Metal-Band in Nahost – und offen lesbisch. Im Libanon, wie gesagt. Wo auf „widernatürliche sexuelle Beziehungen“ bis zu ein Jahr Haft steht. Regisseurin Rita Baghdadi, Amerikanerin, hat sich genau dafür interessiert: Frauen, Nahost, ganz schwermetallige Musik. Und einfach mal einen Film gemacht, mit kleinem Team diese Band begleitet, deren Musik als logische Konsequenz der unsäglichen Lebensumstände erscheint. In einer Region, die seit Generationen politische und gesellschaftliche Instabilität beherrschen, wo die Ängste von den Eltern an die Kinder weitergegeben werden und immer neue Ängste dazukommen, kann Metal erwachen – eigentlich viel eher hier als im Wandel von Industrie zu neoliberalen Strukturen im Großbritannien der End-70er, um mal das große soziologische Fass aufzumachen. [...] Die Musik steht über den Dingen, über Protesten, über unfähiger Politik, über engstirniger Gesellschaft, über Druck der Religion, über den Ruinen, hinterlassen von jahrzehntelangem Quasi-Kriegszustand. Sie steht auch über den ständigen Stromausfällen, wenn’s wieder eine Sicherung raushaut: Das hat wenig mit der Lautstärke der Band im Proberaum zu tun. Vielmehr ist es ein weiteres Symbol für ein Leben am Rand des Abgrunds. Aber wenn schon am Abgrund, dann heftig und mit höchsten Wattzahlen!
Harald Mühlbeyer, kinozeit.de

 

Preise

2022 BESTER DOKUMENTARFILM L.A. Outfest
2022 BESTER DOKUMENTARFILM Sun Valley Film Festival

 

RegieRita Baghdadi
KameraRita Baghdadi
SchnittGrace Zahrah
MusikPara One
ProduzentRita Baghdadi
DarstellerShery Bechara, Alma Doumani, Lilas Mayassi