50 Jahre Internationales Filmwochenende Würzburg

Unfertiges Land

Regie: Jonathan Schaller
Deutschland
Kurzfilm | Omd/eU (Rumänisch) | 2022 | 23 min | im Wettbewerb

Vorstellungen im Kino

29
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113 - Do, 22:00, im Kino 1

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322 - Sa, 13:15, im Kino 2 ausverkauft

in KF-Block 2 – Kurz und intensiv

 
Inhalt

Die Rumänin Liana (18) lebt seit über einem Jahr mit ihrem Vater Stancu (55) unter prekären Bedingungen in Deutschland. Stancu schuftet für seinen ausbeuterischen Vorgesetzten Christian auf einer Baustelle. Liana arbeitet als Putzkraft und übersetzt für ihren Vater. Als Lianas lang ersehnte Heimfahrt nach Rumänien unerwartet auf dem Spiel steht, gibt sie alles, um ihre Rückkehr nach Hause doch noch zu ermöglichen. Auch wenn sie dafür die Existenz ihres eigenen Vaters Stancu in Gefahr bringen muss.

 

Storyline

18-year-old Romanian Liana has been living with her father Stancu in precarious conditions in Germany for over a year. Stancu toils for his exploitative supervisor, Christian, on a construction site, while Liana works as a cleaner and translator for her father. When Liana's long-awaited trip home to Romania is unexpectedly at stake, she gives everything to make her return home possible after all - even if it means putting her own father's livelihood at risk.

 

Über den Film

Es ist eine traurige Ironie, dass die Saisonarbeiter, denen der Film seinen Ort eröffnet, ihr Land verlassen, dabei aber niemals ankommen. Sie schuften sich in einem Dazwischen ab, während sie auf diesen gleichförmigen Baustellen unserer Häuser bauen. Diese Männer und Frauen sind die modernen Sklaven, Phantome der Arbeit, von denen jeder zu wissen glaubt, dass es sie gibt, von deren Existenz wir uns aber kaum einen Begriff machen. Rumänien verlassen, das bedeutet Familie verlassen, um dann Geld schicken zu können, hinein in die Entfremdung und das Überleben, dass am Ende der Rechnung ein Rest ist, der nicht aufgehen will. Welches Geld, für welches Leben? Jonathan Schallers Unfertiges Land kommt seinen Figuren unglaublich nah, ohne sich jemals in mitleidigen Kitsch und psychologisch-dramaturgischer Eindeutigkeit zu flüchten. Ein roher und gleichsam zärtlicher Sozialrealismus, der zeigt, was ist, und eine Spur in den Schmerz und die Einsamkeit dieser Menschen legt.
Kurzfilmfestival Köln

 

Preise

2022 3. Jurypreis Kürzfilmfestival Köln

 

RegieJonathan Schaller
DrehbuchKilian Lieb, Jonathan Schaller
TonMassimo Ehrhard
MusikFrederic Hellmann