50 Jahre Internationales Filmwochenende Würzburg

Freda

Regie: Gessica Geneus
Haiti
Spielfilm & Spielfilm & Spielfilm | OmdU (Haitianisch, Französisch, Englisch) | 2020 | 93 min

Vorstellungen im Kino

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334 - Sa, 17:00, im Kino 3 ausverkauft

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Inhalt

Jeanette betreibt einen kleinen Laden in Port-au-Prince (Haiti) und sichert so die einfache Existenz für sich und ihre drei erwachsenen Kinder. Nach einem Erdbeben sind die Lebensbedingungen schwierig: Armut, Unruhen auf den Straßen, Korruption und häusliche Gewalt prägen den Alltag. Es gibt viele verschieden Strategien mit der Situation umzugehen: Flucht in Religiosität, Auswandern in die benachbarte friedlichere Dominikanische Republik, Hoffnung auf ein Visum für ein entferntes Land, sich Anbiedern an die Oberschicht, Proteste gegen die Regierung, es gilt aber auch das kleine private Glück nicht aus den Augen zu verlieren.In dieser Lage bleiben der Laden und die Familie Fixpunkte. Gessica Geneus zeichnet in ihrem Erstlingsfilm ein liebevolles Bild einer Familie, die aus dem Elend entkommen will und trotz allem zusammenhält.

 

Storyline

Freda lives with her family in a popular, but poor neighborhood in Haiti. They survive with their little street food shop run by her mother Jeanette. The precariousness and violence of their daily life push them to do everything they can to escape their situation.

 

Über den Film

Angesichts der prekären Lebensbedingungen und der zunehmenden Gewalt steht praktisch täglich jede*r vor der Frage, ob man in Haiti bleiben oder es verlassen soll. Während die Mutter Trost in ihrer Religion findet und nach Möglichkeiten sucht, dem Sohn die Ausreise zu ermöglichen, sieht ihre Tochter Esther ganz pragmatisch einen Aufstieg versprechenden Weg in der Ehe mit einem korrupten Politiker. Freda aber will an die Zukunft ihres Landes glauben, auch wenn ihr Freund Yeshua bereits ins sicherere Santo Domingo geflüchtet ist. Das energiegeladene und unsentimentale Drama beschreibt das Leben von Frauen in der patriarchalen haitianischen Gesellschaft, die von wirtschaftlichem Abschwung, sozialen und politischen Missständen und Colourism geprägt ist.
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FREDA zeichnet die Beziehung der gleichnamigen Protagonistin zu ihrer älteren Schwester Esther und zu ihrer alleinerziehenden Mutter Jeannette, deren Lebenseinstellungen und Aspirationen ans Leben völlig konträre Richtungen aufweisen. Die Komplexität wirtschaftlicher Herausforderungen, patriarchaler Gesellschaftsstrukturen und politischer Instabilität stellen das Bleiben in Frage. Allen Widrigkeiten zum Trotz kämpft Freda, deren Name auf die Vodou-Göttin für Liebe und Fülle verweist, kompromisslos und zielstrebig für eine Existenz in Haiti. Die dokumentarischen Aufnahmen der Proteste in den Straßen von Port-au-Prince von 2018 gegen die Veruntreuung von PetroCaribe-Erdöllieferungen geben dem sozialen Aufbegehren durch ihre Unmittelbarkeit ein Gesicht.
film.at

 

 

RegieGessica Geneus
DrehbuchGessica Geneus
KameraKarine Aulnette
SchnittRodolphe Molla
TonOlivier Dandré
ProduzentJean-Marie Gigon Francis Ford Coppola
DarstellerNéhémie Bastien (Freda) Gaëlle Bien-Aimé (Géraldine) Fabiola Remy (Jeanette) Djanaïna François (Esther) Jean Jean (Yeshua)